ROCK-POP-OLDIE Jetzt startet Carlos G. noch einmal durch (von Frank Saltenberger, Taunus-Zeitung 7.12.2017) Ein Rock-Pop-Oldie will es noch einmal wissen: Seit zwei Jahren zeigt die Karriere wieder „steil nach oben“, und erstmals ist Carlos G. jetzt auch in seiner „Wohnstadt“ Neu-Anspach live zu hören. Es ist ein Konzert für Genießer und Liebhaber klassischer Songs und Balladen. Aller guten Dinge sind drei, könnte man sagen, oder vom dritten Comeback reden. Ein gefeierter Superstar war Karl-Heinz Gausepohl zwar nie, aber dennoch: Die Stunden und Tage, die er seine Saiten gezupft und geschlagen hat, sind bei dem Ü 60-Musiker wohl kaum zu beziffern. Jetzt startet der Neu-Anspacher noch ein drittes Mal durch und zwar als Solokünstler. „1965 habe ich in der ersten Band gespielt“, sagt er. „Das war die Zeit der Beatles, der Stones und der Bee Gees. Beat Musik hat man damals gesagt“, so Gausepohl. Die Gruppe habe die Songs bekannter Bands gecovert und sei im Raum Münster aufgetreten. Dort waren damals die Filmpartys angesagt, das heißt zwischen den Auftritten der Bands wurden Trickfilme gezeigt. „The Conquerors“ hat sich die vier-, später fünfköpfige und mit zwei Gitarren, Bass und Schlagzeug klassisch besetzte Gruppe genannt. Heute hat Gausepohl seinen Namen auf den ersten Buchstaben beschränkt und aus dem Karl ein Carlos gemacht. „Carlos G.“ ist sein Künstlername, und der steht auf der Veranstaltungsliste des Fat Jack’s Musiklokals im Neu-Anspacher Gewerbegebiet (Robert-Bosch-Straße). Am Sonntag, 19 Uhr, wird der Singer und Guitar Player dort zu hören sein, der Eintritt ist frei. „Oldies, Pop, Softrock und Balladen“ füllen seine Playlist, und darauf findet sich nahezu das gesamte Who’s Who der Musikgeschichte seit Elvis. „Den Begriff Pop mag ich eigentlich nicht, der klingt so nach Schlager“, sagte Gausepohl, und um den macht er einen großen Bogen. Dafür liebt er rockige Stücke, und die bricht er auf die Elemente Stimme und Gitarre herunter, geht dabei richtig zur Sache, mit Led Zeppelin, Deep Purple, Uriah Heep, oder bringt sie als Metal-Balladen wie „Nothing else matters“ sanft zu Gehör. Auch die Cash-Ballade „Hurt“ ist dabei, Bob Dylan, Jimi Hendrix, Billy Joel, Joan Baez, Cat Stevens und viele mehr. Gausepohl stammt aus Münster/Westf., da überrascht es nicht, dass er auch die Münsteraner Band „Alphaville“ mit ihrem größten Hit „Big in Japan“ im Repertoire hat. Nach der ersten Bandkarriere zog er sich aus dem Musikgeschäft zurück. „Ich habe meine Gitarre aber nie ganz aus der Hand gelegt“, sagte er. 1980 holte er sie dann wieder öfters hervor. Inzwischen war die Familie nach Frankfurt gezogen, und im Höchster Bunker fand Gausepohl Gleichgesinnte und einen Proberaum. „Wir haben in Clubs und Livemusikkneipen in Sachsenhausen gespielt“, schaut er auf die zweite Bandphase zurück. 1994 hat es die Familie dann nach Neu-Anspach verschlagen. Jetzt wurde es wieder ruhiger. Erst seit gut zwei Jahren ist Gausepohl wieder im Geschäft. Im Familien- und Freundeskreis ging es los, Engagements für Geburtstage und andere Feiern kamen hinzu und auch wieder Auftritte in kleinen Clubs oder Lokalen der Umgebung. So im „Lava“ in Usingen oder im Wehrheimer Irish Pub, und er wurde zu größeren Veranstaltung eingeladen – zum Weilburger Marktplatzfest beispielsweise. „Da hatte ich eine große Bühne mit fantastischer Technik, und der Marktplatz war voll, gefallen hat es dem Publikum auch.“ Klein, aber fein wird das Neu-Anspacher Debüt von Carlos G. werden. Seine sechssaitige, seine zwölfsaitige Gitarre sowie sein Equipment bringt er mit und verteilt bei seinen Konzerten auch manchmal Songbooks zum Mitsingen. „Aber ich bin sicher, 80 Prozent haben die Songs alle schon gehört“, sagte er. Und die 80 Prozent schließen alle Generationen ein, denn sein Repertoire geht bis zu „Green Day“, aber mit dem Schwerpunkt auf der „guten alten Zeit“.